Teilnehmer des 9. Startup & Innovation Meetup Northeim lernten Faktoren erfolgreicher Crowdfunding-Kampagnen kennen
Northeim. „Eine Bank gibt dir Geld, wenn du beweisen kannst, dass du es nicht brauchst“, zitierte SNIC-Crowdfundingberater Lukas Campen zu Beginn des 9. Startup & Innovation Meetup Northeim den US-amerikanischen Entertainer Bob Hope. Seine Alternative: Crowdfunding. „Das ist eine Möglichkeit, an Geld zu kommen, wenn du glaubhaft versichern kannst, dass du etwas Gutes damit anstellst.“
Rund 20 Teilnehmer nutzten die Veranstaltung von SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC), Wirtschaftsförderung des Landkreises Northeim in Verbindung mit dem Gründungsnetzwerk der Region Northeim, 3-Eck Coworking Space Einbeck und Startup Göttingen, um sich darüber zu informieren, wie Crowdfunding funktioniert, für welche Vorhaben es sich eignet und was eine gelungene Kampagne ausmacht.
Dabei ging Campen auch auf die verschiedenen Formen der Schwarmfinanzierung ein. Die umfassen Beteiligungen an Unternehmen („equity based“), über das Internet vermittelte Kredite („lending based“), Vorfinanzierungen von Produkten oder Prototypen („reward-based“) und simple Spenden („donation based“). Auf der regionalen Crowdfunding-Plattform Ideenbeweger stehen eindeutig die beiden letzten Formen im Vordergrund. Der Ideenbeweger wurde im Mai 2018 vom ZE Zentrum für Entrepreneurship der PFH Private Hochschule Göttingen ins Leben gerufen. Dort berät Campen im Rahmen des SNIC Interessierte kostenlos, wie sie Crowdfunding nutzen können, um neue Projekte umzusetzen oder bestehenden einen zusätzlichen Schub zu geben.
Emotionen und Vertrauen wecken
Darüber, ob das gelingt, entscheiden eine ganze Reihe von Faktoren. Zum einen sollte die Projektidee die Bedarfe möglichst vieler Menschen ansprechen. Um diese auch zu erreichen, müssen bestehende Netzwerke intensiv genutzt und neue aufgebaut werden. Darüber hinaus sei die Präsentation des Vorhabens entscheidend, betonte Campen: Im Idealfall wecken die Initiatoren bei der Zielgruppe mit ihrer Geschichte gleichermaßen Emotionen und Vertrauen. Denn bei aller Begeisterung für ein Projekt entscheide letztlich die Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung über dessen Umsetzung. Dabei gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip: Wird das vorgegebene Funding-Ziel nicht erreicht, behalten die Unterstützer ihr Geld.
Doch selbst in diesem Fall könnten Projekte von einer guten Crowdfunding-Kampagne profitieren, betonte Campen. Schließlich eigne sich das Instrument zusätzlich als Marketingkanal, Vertriebsweg und Markttest. „Im Idealfall ist Crowdfunding eine Win-Win-Situation“, betonte Campen, „Gründer können die Finanzierung für ihr Produkt stemmen und erhalten zudem hilfreiches Feedback, und die Unterstützer bekommen etwas, das sie wirklich haben möchten.“
Im Anschluss stand Lukas Campen für weitere Fragen und Gespräche rund ums Crowdfunding zur Verfügung. Einige Teilnehmer hatten bereits konkrete Projektideen, andere waren sogar schon an einer laufenden Kampagne beteiligt. Zudem gab es wie gewohnt reichlich Gelegenheit, sich auszutauschen und zu netzwerken.
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