Schüler:innen entwickelten nachhaltige Gründungsideen beim fünftägigen Bootcamp Female* Entrepreneurship

Impressionen von der Veranstaltung. Foto: SNIC.

Göttingen. Eine Alternative zum ÖPNV, mit der Jugendliche abends und am Wochenende sicher und zuverlässig zu Veranstaltungen in der Region kommen. Individuelle Taschen aus alten Textilien, mit denen Rentner:innen ihr Einkommen aufbessern können. Die Vernetzung von lokalen Unternehmen und Kunstschaffenden. Und die Möglichkeit, Waren vor dem Kauf mit einem Klick auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen. Das waren die Ideen, die die Teilnehmer:innen des zweiten Bootcamp Female* Entrepreneurship am vergangenen Freitag vor Publikum und Jury vorgestellt haben. So unterschiedlich die Ideen der Schüler:innen waren – zwei Aspekte hatten sie alle gemeinsam: Sie basierten auf der Nutzung einer App und hatten sich dem Ziel der Nachhaltigkeit verschrieben.

„Laut Deutschem Startup Monitor war im Jahr 2022 lediglich jede fünfte Startup-Gründer:in weiblich. Um das zu ändern, müssen wir junge Frauen* frühzeitig mit den Themen Gründung und Unternehmertum in Kontakt bringen“, erklärte Prof. Dr. Zulia Gubaydullina von der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen die Idee hinter dem Bootcamp, das sich an Schüler:innen der 10. bis 13. Klasse richtete. „Darüber hinaus möchten wir den Schüler:innen aufzeigen, dass Südniedersachsen auch nach Schule und Studium attraktive Perspektiven für kreative Köpfe bietet“, ergänzte Prof. Dr. Kilian Bizer von der Universität Göttingen. Unterstützung erhielten die beiden Hochschulen von der Bezirksgruppe Süd e.V. des Arbeitgeberverbands NiedersachsenMetall, der Zufall Logistics Group und dem SüdniedersachsenInnovationsCampus (SNIC) als Mitveranstalter.

Zudem unterstützten zahlreiche erfolgreiche Frauen aus der Region das fünftägige Format. Expertinnen vermittelten das notwendige Gründungs-Knowhow – vom Teambuilding über Ideation und Geschäftsmodellentwicklung bis hin zum Pitch – und Unternehmerinnen ließen die Schüler:innen an ihren Erfahrungen aus der beruflichen Praxis teilhaben. Darüber hinaus standen ihnen Studierende der Wirtschaftswissenschaften der Universität Göttingen bei der Ausarbeitung ihrer Ideen zur Seite.

Nach fünf lehr- und arbeitsreichen Tagen präsentierten die Schüler:innen ihre Ideen am Freitag im zufall.lab. Den Preis der Jury – bestehend aus Amy Peters (Mitgründerin MOLLYSUH), Kira Schlegel (Coachin & Trainerin für Wohlbefinden bei der Arbeit und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der PFH Göttingen) und Stefan Zammit (Geschäftsführer NiedersachsenMetall Bezirksgruppe Süd e.V.) – erhielt das Team „Granny Bags“. Ihr Geschäftsmodell: Renter:innen erhalten per App Aufträge für Taschen, die sie aus alten Textilien anfertigen. So werden die Textilien wiederverwertet, die Produzent:innen können ihre Rente aufbessern und widmen sich einer sinnvollen Aufgabe. Der Publikumspreis ging an das Team „Dorf Driver“. Sie haben ein Mobilitätskonzept erdacht, dass es Personen ermöglicht, außerhalb der gängigen ÖPNV-Zeiten und -Routen mit dem Bus sicher zu Kulturveranstaltungen oder in die Disco und retour zu fahren.

Die Veranstalter:innen waren vollen Lobes für das Engagement, das Ideenreichtum und die Professionalität der Teilnehmer:innen. Und auch bei denen kam das Bootcamp gut an. Sie hoben insbesondere die spielerische Vermittlung des Gründungs-Knowhows sowie die offene und unterstützende Stimmung hervor.

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2023-04-17T15:04:36+02:0017.04.2023|
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